Winterabend
von Max Eyth (1836 - 1906)
Schon wirbeln die Flocken. Es dämmert bald,
Schon ruhen Waffen und Wehre.
Der Jäger kommt heim aus Gebirg und Wald,
Der Schiffer vom brausenden Meere.Froh zog ich als Wanderbursch einst hinaus;
Wie lachte die sonnige Erde!
Nun sitz' ich wieder im alten Haus
Am still verglimmenden Herde.Halb träumend denk' ich des bunten Seins
Mit seinem Ringen und Regen.
Und Traum und Leben fließen in eins,
Der ewigen Wahrheit entgegen.Froh leg' ich mich nieder. Was wünschte ich mir
Noch weiter vom scheidenden Leben?
So wollt' ich's! Ich danke, Allgütiger, dir,
Daß du es so mir gegeben.